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Biozide

Seminar Bodenschutz am 7.7.95

1. Verwendung, Namen

Biozide (Pflanzenschutzmittel, Pestizide) werden nach den Zielobjekten der Behandlung unterschieden:

Aber auch bei sachgemäßer Anwendung können von einem Mittel meherere Zielobjekte getroffen werden.

2. Bedeutung und Ausmaß der Anwendung

Im Jahre 1989 waren in der BRD 265 Wirkstoffe zugelassen. Von den Produzierten 123 928 t wurden 109 095 t exportiert. Zusammen mit dem Import von 25 854 t wurden 34 625 t im Inland abgesetzt.

35 % Der möglichen Nahrungsmittel gehen vor der Ernte oder während der Lagerung durch Krankheiten und Schädlingsbefall verloren.(Industriestaten 25%, Dritte Welt fast 50%).

Bild: blume s327 6cm (mengen71-84)

Absatz von Pflanzenschutzmittelwirkstoff in der BRD Anwendung 1987 in Prozent

3. Eigenschaften und Wirkungen

Tabellarische Übersicht der Eigenschaften: [1] S.329 bis 336

z.B. Atrazin: in Wasserschutzgebieten seit 1988 verboten, Löslichkeit ca. 10 mg/l, geringe Flüchtigkeit, schwache Bindung an Humus und Ton, Aerober- und Anaerober- Abbau ca. 1/2 Jahr, hohe Mobilität. Die Wirkungen sind sehr vielfälitg, und reichen vom selektivem Eingriff in Wachstumsvorgänge bis zum Totalherbizid.

4. Verhalten im Boden

Biozide werden im Boden vor alle durch Huminstoffe gebunden, da diese eine große Oberfläche und verschiedene Bindungsmöglichkeiten besitzen.

5. Umwandlungen im Boden

Bild: Blume 341 6cm c14 Rück. + Atrazin metabol.

6. Verflüchtigung in die Atmosphäre

7. Mobilität durch Erosion und Auswaschung

Die Mobilität ist nicht allein von der Wasserlöslichkeit abhängig, da leichtlösliche Stoffe oft schneller abgebaut werden können. Die Mobilität läßt aus Perkolationsversuchen mit Bodensäulen bestimmen. Die Mobilität im Boden hängt wesentlich vom Humusgehalt, Tongehalt, pH-Wert, Temperatur, Wasserversickerung ab. Erosion+Oberflächenwasser+Grundwasser..in tieferen Bodenschischten kein Abbau..Wettlauf zwischen Abbau und transport

Bild: Blume s.350  5,5 (..6.5)cm

8. Anreicherung

Schwer abbaubare Stoffe mit zugleich hoher Sorbierbarkeit können bei langfristiger Anwendung angereichert werden. Dies gilt vor allem für einige insektizide Chlorkohlenwasserstoffe (DDT, Dieldrin..).

9. Wirkung auf Bodenorganismen

Alle Mittel führen, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, zu einer Verdrängung von Arten, die eigentlich positive Wirkungen haben. Nachhaltig negative Wirkungen stören wesentliche Funktionen wie Zersetzung und Humifizierung, Nährstoffbildung und -mobilisierung, Aggregierung, Lockerung und Bioturbation über einen längeren Zeitraum. Die Auswirkungen sind sehr Komplex und daher nur teilweise bekannt. 38% der Artenrückgangs in der Bundesrepublik wird der Landwirtschaft zugeschrieben.

10. Ideales Biozid

11. Literatur


Glossar